Ausbildung

Pflegefachfrau
/
Pflegefachmann

Evangelisches Krankenhaus Bethanien

Wir begleiten

Bipolare Störung

Was Sie über die Erkrankung wissen sollten

Sie fühlen sich abwechselnd himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt und fragen sich, ob das noch normal sein kann?

In unserem Alltag erleben wir eine ganze Reihe unterschiedlichster Gefühle, die einander abwechseln – Freude über ein Geschenk, Ärger nach einem Streit, Enttäuschung über eine verpasste Chance. Jeder Mensch kennt Stimmungsschwankungen. Bei Menschen mit einer Bipolaren Störung jedoch kommt es zu krankhaft übersteigerten Stimmungsschwankungen, die einen deutlichen Leidensdruck verursachen und nicht selten zu negativen Folgen für den Betroffenen führen. Dabei wechseln manische und depressive Phasen einander ab.

Manische und Depressive Symptome

ManieDepression
Unbegründete, unangemessene gute LauneGedrückte Stimmung
Extreme Antriebssteigerung Negative Denkmuster
Unruhe und GereiztheitSelbstmordgedanken
Sprunghaftes Denken und Handeln Freudlosigkeit
Gefühl der Leistungssteigerung, Kreativität und TatendrangKonzentrations- und Merkschwierigkeiten
Geringes Schlaf- und ErholungsbedürfnisSchlafstörungen
Enthemmung in sozialen Situationen (z.B. wechselnde sexuelle Kontakte, Kaufrausch)Appetitminderung und Gewichtsverlust
Auch Halluzinationen und Wahnvorstellungen können vorkommenKörperliche Beschwerden
Typischerweise mangelnde Krankheitseinsicht

Was Sie über die Behandlung wissen sollten

In der akuten Krankheitsphase steht die Behandlung mit Medikamenten im Vordergrund, um das Leid des Patienten zu reduzieren und eine Krankheitseinsicht wiederherzustellen. In der anschließenden Erhaltungstherapie und Rückfallprophylaxe geht es darum, die Stimmung zu stabilisieren. Neben der medikamentösen Behandlung wird dann auch unterstützend mit einer psychotherapeutischen Behandlung begonnen. In dieser Phase geht es darum, den privaten und beruflichen Alltag wieder bewältigen zu können und außerdem zu lernen, mit der Erkrankung umzugehen und Anzeichen einer erneuten Krankheitsepisode möglichst früh zu erkennen.

Die Behandlung kann je nach Einzelfall in unterschiedlichem Rahmen erfolgen:

  • Stationär auf unseren allgemeinpsychiatrischen oder störungsspezifischen Stationen (Station 1, Station 10, Station 5). Auf Wunsch bietet unser Krankenhaus privat versicherten Patienten sowie gesetzlich versicherten Patienten (hier als zusätzliche Wahlleistung) die Möglichkeit des Aufenthaltes auf unserer Privatstation.
  • Teilstationär in einer unserer Tageskliniken.
  • Ambulant über unsere Psychiatrische Institutsambulanz.

Ihre Behandlung erfolgt durch ein Team bestehend aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften sowie Sozialarbeitern, Ergo- und Physiotherapeuten. Ihr Zusammenarbeiten ermöglicht eine sichere und umfassende Untersuchung und eine gezielte Behandlung.

Die Behandlung beinhaltet in unterschiedlichen Schwerpunkten folgende Elemente:

  • ärztliche Untersuchungen und Gespräche
  • psychologische Einzel- und Gruppengespräche (verhaltenstherapeutisch und tiefenpsychologisch orientiert)
  • Ergotherapie
  • Physiotherapie und Sporttherapie (Schwimmen, Gymnastik)
  • Sozialberatung
  • Entspannungsverfahren (u.a. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training, Konzentrative Entspannung, Yoga)
  • Maltherapie
  • Musiktherapie

Näheres finden Sie unter Therapieangeboten.