Ausbildung

Pflegefachfrau
/
Pflegefachmann

Evangelisches Krankenhaus Bethanien

Wir begleiten

Psychotische Störungen

Was Sie über die Erkrankung wissen sollten

Die typischen Symptome der Erkrankung werden oft in „Plus“- und „Minus“-Symptome eingeteilt. Damit ist folgendes gemeint: Manchmal fühlt es sich für den Betroffenen so an, als käme zum gewöhnlichen Erleben „etwas hinzu“. Wir nennen das „Plus“-Symptome. Gleichzeitig fallen einige Dinge im Erleben des Betroffenen weg, was als „Minus“-Symptomatik bezeichnet wird.

  • Wahnvorstellungen: Betroffene fühlen sich beispielsweise bedroht und verfolgt. Andere glauben von höheren Mächten beeinflusst oder gesteuert zu werden.
  • Halluzinationen: Das sind Sinnestäuschungen. Die Betroffenen sehen, hören oder riechen Dinge, die objektiv nicht da sind.
  • Antriebslosigkeit: Die Erkrankten kommen alltäglichen Aufgaben nicht mehr nach (z.B. Essen und Trinken wenig, Waschen sich nur unregelmäßig).
  • Gefühllosigkeit: Viele Betroffene empfinden keine Freude mehr und fühlen sich innerlich leer. Auch andere Gefühle werden nicht mehr oder nur noch sehr gedämpft wahrgenommen.
  • Gedankenabreißen oder –springen: Die Gedanken werden nicht zu Ende gedacht oder wechseln sprunghaft von einem Thema zum nächsten.
  • Sozialer Rückzug: Die Betroffenen kapseln sich von zunehmend von Familie, Freunden und Bekannten ab.

Was Sie über die Behanldung wissen sollten

Bei der Behandlung von Psychosen bauen wir auf drei Säulen:

  1. Die Medikamentöse Behandlung ist besonders in der akuten Krankheitsphase, in der oft die „Plus“-Symptome vorherrschen, einer der wichtigsten Therapiebausteine. Aber auch nach der akuten Phase ist die Verabreichung von Medikamenten notwendig und hilfreich, um den Betroffenen vor erneuten Krankheitsphasen zu schützen.
  2. Die Psychotherapeutische Begleitung ist eine „Hilfe zur Selbsthilfe“. Hier lernt der Patient viel über seine Erkrankung und den Umgang damit. Wie erkenne ich Frühwarnsignale, die eine erneute Krankheitsphase ankündigen? Wie kann ich Stress reduzieren, um einer Neuerkrankung vorzubeugen? Wie gehe ich mit belastenden Symptomen um?
  3. Die sogenannte Soziotherapie ist eine Unterstützung der Umsetzung der therapeutischen Maßnahmen im Alltag durch ambulante Angebote. Parallel dazu geht es um die berufliche und familiäre Wiedereingliederung nach einer Krankheitsphase.

Die Behandlung kann je nach Einzelfall und Krankheitsphase in einem unterschiedlichen Rahmen erfolgen:

  • Stationär auf unseren allgemeinpsychiatrischen oder störungsspezifischen Stationen (Station 1, Station 5, Station 10). Auf Wunsch bietet unser Krankenhaus privat versicherten Patienten sowie gesetzlich versicherten Patienten (hier als zusätzliche Wahlleistung) die Möglichkeit des Aufenthaltes auf unserer Privatstation.
  • Teilstationär in einer unserer Tageskliniken (Tagesklinik 5).
  • Ambulant über unsere Psychiatrische Institutsambulanz.

Ihre Behandlung erfolgt durch ein Team bestehend aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften sowie Sozialarbeitern, Ergo- und Physiotherapeuten. Ihr Zusammenarbeiten ermöglicht eine sichere und umfassende Untersuchung und eine gezielte Behandlung.

  • ärztliche Untersuchungen und Gespräche
  • individuell angepasste medikamentöse Therapie
  • psychologische Einzel- und Gruppengespräche (verhaltenstherapeutisch und tiefenpsychologisch orientiert)
  • Psychoedukation (Informationen über die Erkrankung)
  • Integriertes Psychologisches Therapieprogramm für schizophren Erkrankte (IPT)
  • PC-Training zur Förderung von Wahrnehmung und Konzentration (Cogpack)
  • Ergotherapie
  • Physiotherapie und Sporttherapie (Schwimmen, Gymnastik)
  • Soziotherapie
  • Entspannungsverfahren (u.a. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training, Konzentrative Entspannung, Yoga)
  • Maltherapie
  • Musiktherapie

Näheres finden Sie unter Therapieangebote.